Wenn Mary Poppins nur wäre

Vor wenigen Tage wurde die Reform des Kinderbetreuungsgeldes „Kindergeld neu“  seitens des Familienministeriums in Begutachtung geschickt (der Standard berichtete).
Anstelle des „Papa-Monates“ wird es nun „Familienzeit“ geben – Väter können somit direkt nach der Geburt ihres Kindes 31 Tage lang zu Hause bleiben und werden für diesen Zeitraum mit einer Pauschalsumme von 700 € abgegolten. Familien sollen somit entlastet werden.
Doch, wie sieht es mit Familienzeit aus, sobald die Kinder schulpflichtig sind? Wer übernimmt die Kinderbetreuung?

Dieser Fragestellung widmete sich eine quantitativ-qualitativ orientierte Studie des Österreichischen Institutes für Familienforschung (ÖIF) mit Kindern im Alter zwischen 8 und 10 Jahren.

Wenn ein Löffelchen voll Zucker…

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Heute, am 31.Jänner 2016, feiert „Mary Poppins“, das Erfolgsmusical der Vereinigten Bühnen Wiens, Dernière.
Das Musical ging nach einer erfolgreichen ersten Saison mit über 150.000 verkauften Tickets, im Herbst 2015 in seine Wiederaufnahme. Der Erfolg spricht für sich – Das Thema „Kinderbetreuung“ ist aktueller denn je.
Mary Poppins flog 1964 zum ersten Mal in die Haushalte zahlreicher Familien und thematisierte von da an ein bis heute brandaktuelles Thema: Die passende Kinderbetreuung zu finden.

Wie steht es um die außerhäusliche Kinderbetreuung?

Spätestens im Schulalter stehen viele berufstätige Eltern vor der Herausforderung, eine Kinderbetreuungseinrichtung zu finden.

In der im August 2015 vom Österreichischen Institut für Familienforschung (ÖIF) herausgegebenen empirischen Studie „Wie erleben Volksschulkinder in Österreich ihre außerhäusliche Betreuung?“wurden 133 Kinder im Alter zwischen 8 und 10 Jahren und jeweils ein Elternteil der Kinder befragt.
Herangezogen wurden all jene Fälle, die zumindest einmal pro Woche außerhalb des Familienhaushaltes Kinderbetreuung in Anspruch nehmen.

Zunächst wurden Eltern in Hinblick auf deren Zufriedenheit in Bezug zu bereits vorhandenen Betreuungseinrichtungen gefragt.  66 Prozent der Eltern waren der Meinung, es mangle an  Ganztagsschulen, wohingegen 58 Prozent einen Mangel bei Tageseltern-Plätzen im Wohnumfeld feststellten.

 

Mangel Betreuungseinrichtungen

Doch, wie hält es sich mit den Wünschen der Kinder?

Gut drei Viertel der befragten Kinder antworteten auf die Frage, wo sie die Nachmittage am Liebsten verbringen würden, Sie würden am liebsten bei den Eltern zuhause bleiben.

 

Nachmittagsbetreuung schulzeit

Tatsächlich ging aus den Befragungen hervor, dass zu einem Großteil Verwandte die nachmittägliche Betreuung der Kinder während der Schulzeit übernehmen.
Bei den Kindern als bevorzugte Betreuer besonders beliebt waren die Großeltern – Verwöhnprogramm von gutem Essen über ausgedehnte Fernsehzeiten inklusive.

 

Quellen:
ÖIF
Bundesministerium für Familie und Jugend